Bad Universe

November 2009

Das mit den Paralleluniversen ist so eine Sache. Natürlich, extrem angenehm, denn, wenn Du hier in dieser Welt nicht das erreichst oder tust, was Du gerne möchtest, dann kannst Du ganz beruhigt sein und darauf vertrauen, dass es irgendwo im Multiversum eine oder mehrere Parallelen gibt, in denen Du all das genau bekommst, hast, bist, was auch immer. Du kannst immer darauf vertrauen, wirst es aber nie wissen. Du kannst eine Religion daraus machen und Dich ganz vorne fühlen. Die ausgleichende Gerechtigkeit und all das esoterische Karma-Zeugs bekommen plötzlich einen Sinn, dazu noch einen ganz großen, multiversellen. Die Sache ist nur die, dass es ja dann nicht nur die Parallelen geben wird, in denen Du all das hast, was Du in dieser Welt als ideal empfindest, sondern es wird eben auch jene Parallelen geben, mit denen Du Dich weniger als nicht identifizieren kannst. Und nur alle Lagen dieser Parallelwelten zusammengenommen ergeben das große Ganze. Wenn Du mich fragst, totaler Mist, diese Theorie, vielleicht sogar die Grundlage des Outsourcing-Gedanken, alles, was Mühe, Zeit und Geld kostet und dazu noch unangenehm ist, einfach wegzuschieben. Am Ende wird in einer „Bad Parallel“ oder einem „Bad Universe“ all das angesammelt, was keiner in irgendeinem anderen Universum haben will. Wahrscheinlich ist diese Welt hier sogar das „Bad Universe“. – Nein nein, solange das Gegenteil nicht absolut klar und unumstößlich bewiesen ist, glaube ich ab sofort an die Endlichkeit des Universums und daran, dass die Wellenfunktion nicht funktioniert.

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